Geschichte

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Geschichte

Das Museum des Böhmischen Paradieses in Turnov gehört zu den ältesten Museen des regionalen Typs in der Tschechischen Republik. Die Anfänge der Sammeltätigkeit wurden auf Archäologie, Geschichte und Völkerkunde gerichtet. Diese Sammlungsfonds bildeten die Plattform für einen regionalen völkerkundlichen Arbeitsplatz. Die Voraussetzungen für heutige Spezialisierung des Turnover Museums auf die Dokumentierung und Präsentation der Edelsteinvorkommen und auf die Geschichte des Steinschleifens und Schmuckwesens begründeten in den 30er Jahren die Sammlungen der Geologie, Mineralogie und der Verarbeitung der Edelsteine und des Schmuckwesens. In diesen Bereichen besitzt heute das Museum die Sammlungsfonds von europäischen Formaten und dem entsprechende Expositionen.

Zur Erweiterung der spezialisierten Sammelbereiche tragen auch die gegenwärtigen Aktivitäten unseres Museums bei, z. B. die Zusammenarbeit mit den Kunstschulen, weiter die Veranstaltung der Schmucksymposien, die sich auf die Entwicklung der Kontakte mit dem zeitgenössischen Schaffen weltweit konzentrieren, internationale Fachkonferenzen, ausländische Expeditionen, Ausstellungen in der Tschechischen Republik sowie im Ausland und Edelsteinbörsen. Mit diesem Programm überschreitet das Museum des Böhmischen Paradieses nicht nur die regionalen Grenzen, sondern auch die Grenzen der Tschechischen Republik. Ebenso bedeutend ist auch die Leistung des archäologischen Denkmalschutzes im Rahmen unserer Region. Das Museum gehört in den letzten Jahren auch zu den Hauptorganisatoren und Veranstaltern von den Kulturveranstaltungen und Festen in der Region.

Das Museum wurde im Jahre 1886 gegründet. Zum Grund der Sammlungen wurden historische Exponate, Zunft- und Kulturdenkmäler, archäologische Funde und Fonds des Stadtarchivs. Die Dauerexpositionen in Bereichen Mineralogie, Geschichte, lebendige Natur, Turnauer Steinschleifen und Völkerkunde wurden den Besuchern im Jahre 1963 zugänglich gemacht. Demzufolge erhöhte sich das Interesse für das Museum und auch die Besucherzahl stieg. Im Jahre 1966 wurde dem Museum das Statut eines Kreismuseums erteilt. In demselben Jahre übernahm unser Museum auch das Dlask-Gehöft (Dlaskův statek) in Dolánky und auch seine Verwaltung. Nach Beendung der nötigen Sanierungsarbeiten wurde hier im Erdgeschoss des Wohngebäudes eine Exposition eröffnet. Zur Bereicherung der Ausstellungstätigkeit trug der Bau der Galerie im Jahre 1974 und die Installierung des Bildes Pobití Sasíků pod Hrubou Skálou (Die Ermordung der Sachsen unter dem Hrubá Skála) von Mikoláš Aleš wesentlich bei. Die Galerie dient nicht nur als ein Ausstellungssaal, sondern auch als ein Vortrags- und Kultursaal.

In den 80er und 90er Jahren kam es zur wesentlichen Erweiterung und zur neuen Konzeption der Dauerexpositionen des Museums und des Dlask-Gehöfts in Dolánky. Das Museum gewann neue Fachmitarbeiter, was einen markanten Fortschritt in der Verarbeitung und der Präsentation der Sammlungen bedeutete. Im Jahre 1992 wurde die weitgehende Renovierung des ehemaligen Gefängnisgebäudes zu Ende gebracht, die gute Bedingungen für Aufbewahrung von ca. 130 Tausend Sammlungsgegenstände sicherte. Außer der Dauerpflege um die Sammlungsfonds, der Evidenz, der Fachauswertung und Konservierung seiner Sammlungen veranstalten das Museum jährlich etwa 30 Ausstellungen, entwickelt seine eigene Forschungs- und Publikationstätigkeit, veranstaltet Fachkonferenzen und Seminare, internationale Schmuck- und Schnitzersymposien, gewährleistet breite fachliche Dienstleistungen für die Forscher und für die Öffentlichkeit und organisiert das reiche Kulturleben in der Region. Das Museum richtet sich auf die Zusammenarbeit mit den Fachinstitutionen bei uns ebenso wie im Ausland. Die Voraussetzungen der Zusammenarbeit sind vor allem spezielle Fächer und Edelsteinsammlungen aus unseren Vorkommen sowie aus Vorkommen aus der ganzen Welt, weiter die Kollektionen der historischen Schmuckstücke aus Granatstein und die Kollektionen des gegenwärtigen Autorschmucks.

Diese Sammlungen ermöglichen die Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe der ausländischen Institutionen sowie auch mit einzelnen Künstlern. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit waren z. B. die Schmuckausstellungen und –symposien in den Niederlanden, in den Vereinigten Staaten von Amerika oder die Ausstellung Im Schein der böhmischen Granatsteine im Rahmen des Festivals Europalia 1998 in Brüssel. Im Jahre 2001 wurde dem Museum des Böhmischen Paradieses in Turnov der Jahrespreis der Kultur der Stadt Turnov erteilt und es wurde auch auf den internationalen Preis in einem EMYA-Wettbewerb – das Europäische Museenforum in der italienischen Stadt Pisa nominiert.

Seit dem 1. 1. 2003 ist der Errichter des Museums des Böhmischen Paradieses in Turnov die Region Liberec.

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